Schulsozialarbeit an der Erich Kästner-Grundschule in Stockelsdorf

 

Hallo liebe Eltern und SchülerInnen,

mein Name ist Kirsten Behrens. Seit dem 01.06.2017 bin ich die neue Schulsozialarbeiterin an der EKS.

Die Gemeinde Stockelsdorf hat meine Stelle im ersten Halbjahr 2017 neu geschaffen. Alle an den Grundschulen der Gemeinde beteiligten Personen, also Eltern, Kinder und Lehrkräfte, können jetzt verbindlich am Vormittag auf eine Schulsozialarbeiterin zurückgreifen.

Telefonisch bin ich erreichbar unter: 0160 - 99268502  (bitte auf die Mailbox sprechen, ich rufe gerne zurück)

 

Was ist Schulsozialarbeit?

Die Schulsozialarbeit ist ein eigenständiges Angebot der Jugendhilfe. Darüber hinaus versteht sich Schulsozialarbeit als Kooperationsangebot an SchülerInnen, Eltern und Lehrkräfte. Eine Einbindung in den organisatorischen Gesamtablauf der Schule ist deshalb für die sozialpädagogische Arbeit wichtig.

 

Prinzipien der Schulsozialarbeit

  • Schulsozialarbeit beruht auf Freiwilligkeit.
  • Sie garantiert Vertraulichkeit, Verlässlichkeit und Schweigepflicht.
  • Sie orientiert sich an der Lebenswelt der SchülerInnen und deren Familien.

 

Ziele der Schulsozialarbeit

Die Ziele der sozialpädagogischen Arbeit orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen der SchülerInnen, der Eltern und der Lehrkräfte.  Die folgende Aufzählung von Zielen kann von Jahr zu Jahr in ihren Schwerpunkten variieren:

 

  • Schulsozialarbeit ist vor allem präventiv ausgerichtet
  • Verbesserung der Lebens- und Lernbedingungen von Kindern
  • Verbesserung des Schulklimas
  • Verbesserung der Möglichkeiten zur Teilhabe an Bildung
  • Förderung der Persönlichkeitsentwicklung von SchülerInnen 
  • Förderung von Sozialkompetenzen, Konfliktfähigkeiten und konstruktiver Konfliktlösungen
  • Förderung der Kommunikationsfähigkeit
  • Unterstützung bei Krisen in Schule, Familie und Peergroup
  • Beratung von LehrerInnen in sozialpädagogischen Fragen
  • Vermittlung zwischen Elternhaus und Schule bei Konflikten
  • Motivierung von Eltern zur Mitwirkung an Schule
  • Förderung der Erziehungskompetenz von Eltern
  • Vermittlung von SchülerInnen und Eltern in außerschulische Fachinstitutionen
  • Verankerung sozialpädagogischer Inhalte im Schulprogramm
  • Vernetzung und Öffnung der Schule im Sozialraum

 

 

Aufgaben von Schulsozialarbeit

In Bezug auf:

 

SchülerInnen

  • Einzelberatung, intensive Unterstützung von einzelnen SchülerInnen
  • Durchführung von klassenbezogenen Projekten zu Themen wie z.B. soziale Kompetenz, Konfliktfähigkeit, Grenzsetzung, Entspannung und Selbstwert
  • Präventive Beratung und Angebote (z. b. Medien, Gewalt etc.)
  • Krisenintervention

 

LehrerInnen

  • Fallbesprechungen
  • Krisenintervention
  • Mitgestaltung von Elternabenden und Projekttagen
  • Fachliche Beratung zu unterschiedlichen Problemlagen
  • Kollegiale Beratung

 

Eltern

  • Unterstützung in schwierigen Situationen mit ihren Kindern
  • Beratung der Eltern für die schulischen Belange von Kindern
  • Aufzeigen und Vermittlung von Hilfseinrichtungen/ Netzwerken 
  • Bedarfsorientierte Hausbesuche

 

Gremienarbeit

Ein wichtiger Arbeitsbereich der Sozialarbeiter einer Schule, der sich nachhaltig auf die positive Vernetzung mit Kooperationspartnern auswirkt, ist die Mitarbeit in Arbeitskreisen. Neben den schulischen Gremien gibt es eine Vielzahl fachspezifischer Arbeitskreise, in denen ein intensiver Austausch unter Fachkräften, die Weitergabe von Informationen und die Transparenz der unterschiedlichen Arbeitsfelder im Mittelpunkt stehen.

 

Mitwirkung an Schulprogrammen und der Schulentwicklung

Neben Angeboten für SchülerInnen hat die Sozialarbeit an Schulen auch institutionsbezogene Aufgaben, darunter die Mitarbeit in schulischen Gremien. Sie berät die Institution Schule und die Lehrkräfte in sozialpädagogischen Fragen und Erfordernissen und beteiligt sich an der Schulentwicklung. Die Mitwirkung an Strukturierungsprozessen in der Schule, wie gegenwärtig die Offene Ganztagsschule, ist erwünscht. Die Schule ist ein sich ständig entwickelnder Lern- und Lebensort, dazu muss auch Sozialarbeit an Schulen als eigenständige Institution im Schulprogramm und in der Schulentwicklung vertreten sein.

 

Ich hoffe, dass so schon einige Ihrer Fragen geklärt werden konnten und freue mich auf eine gut Zusammenarbeit.

 

Mit herzlichen Grüßen

Kirsten Behrens

 

 

Spiel- und theaterpädagogische Bausteine in der Gewaltprävention 

Eines Tages an der Brücke…
Ein theaterpädagogisches Projekt zur konstruktiven Konfliktlösung

Was passiert, wenn sich zwei Menschen mitten auf einer sehr schmalen Brücke
treffen? Jeder will schnell auf die andere Seite – doch es ist nur Platz für
einen.
In unserer Geschichte begegnen sich Charlotte und Tom.  
Werden sie sich streiten? Lässt Tom Charlotte zuerst durch oder geht
Charlotte freiwillig zurück? Schmeißt Charlotte Tom ins Wasser oder werfen
sie gemeinsam eine Münze?...
Mit der Methode des Forumtheaters werden unterschiedliche Lösungsstrategien
für den „Brückenkonflikt“ von den Kindern gespielt und anschließend
besprochen: Wie erging es den beiden bei diesem Vorschlag ? Welche Gefühle
haben sie bei dieser Lösung? Haben sie ihr Ziel erreicht? Was passiert, wenn
sie sich auf dem Rückweg wiedertreffen? …

Inhalte: 
Die SchülerInnen lernen unterschiedliche Konfliktlösungsstrategien
einschätzen und erfahren im Spiel, wie Konflikte konstruktiv nach dem Win-
win- Prinzip gelöst werden können. 
An den folgenden Tagen wenden die SchülerInnen die Methode des Forumtheaters
sowie ihre Kenntnis von Win- win- Prinzip zur Lösung von Konflikten aus
ihrem Alltag an. 
Spiele zur Kooperation, Wahrnehmung von Gefühlen und Körpersprache runden
die Vormittage ab.

Organisatorisches:
Dauer: 3 Vormittage, 4 U-Stunden
Leitung: Cornelia Koch, tribüHne Theater www.tribuehne-theater.de

 

 

Projekt EINS

 

Konfliktlotsenausbildung (Streitschlichter)

Verantwortung kann man nur lernen, wenn man verantwortlich ist!

(Verfasser unbekannt)

Deshalb bilden wir seit vielen Jahren Konfliktlotsen und Konfliktlotsinnen (wegen der besseren Lesbarkeit habe ich im Folgenden auf die Genderform verzichtet) aus, die eigenverantwortlich Streit und Konflikte an der Schule besprechen und gemeinsam mit den Streitenden nach einer Lösung suchen.  

 

 Die Konfliktlösung an der Erich-Kästner Schule ist in kurzen Worten so organisiert:

  • Schüler bewerben sich zu Beginn der dritten Klasse für die Ausbildung zum "Kolo".
  • Die Drittklässler treffen sich dann nach dem Unterricht einmal pro Woche bis zu den nächsten Sommerferien um zum "Kolo" ausgebildet zu werden. Diese Ausbildung wird im Team mit Frau Remer (Konrektorin) und Frau Behrens (Schulsozialarbeiterin) durchgeführt.
  • In der vierten Klasse, nach ihrer Ausbildung, helfen die Konfliktlotsen den Streitenden während der Pausen eine gemeinsame Lösung für ihr Problem zu finden.
  • Auch in dieser Phase finden regelmäßige Reflexionen zwischen den Konfliktlotsen und den Ausbilderinnen statt.

 In diesem Schuljahr gibt es zehn "Kolos", die in den großen Pausen auf dem Schulhof bei Streitigkeiten vermitteln können. Sie werden von den Ausbildern unterstützt und 1x pro Woche gibt es ein Teamtreffen.

Parallel dazu werden die neuen "Kolos" aus den dritten Klassen ausgebildet, diese starten mit ihrer Arbeit nach den Sommerferien 2018.

 

Weshalb ist uns die Streitschlichtung so wichtig?

Wir wollen, dass sich alle ohne Angst zur Schule gehen können. Die Schüler können sich durch gleichaltrige oder etwas Ältere "Kolos" unterstützen und helfen lassen. Sie übernehmen Verantwortung und gestalten das Schulleben aktiv mit.

 

Was ist Streitschlichtung?

Streitigkeiten und Konflikte zwischen Schülern können in einem fairen Gespräch ohne Schuldzuweisung gelöst werden.  Geschieht dieses nicht, und wurde der Streit nur oberflächlich beendet, dann setzt er sich bei der nächstbesten Konfrontation umso heftiger fort. Die "Kolos" suchen gemeinsam mit den Streitenden nach Lösungen, die für alle einen fairen Gewinn darstellen. So erreichen wir, dass Schüler ihre Konflikte zunehmend selber gewaltfrei lösen lernen. Diese Methode nennt man Mediation.

 

Wie bewerbe ich mich zur Konfliktlotsenausbildung?

Vor jeder neuen Ausbildungsphase finden kurz vor oder nach den Herbstferien Bewerbungsgespräche mit den Ausbildern statt.

Du musst dir überlegen, warum du "Kolo" werden willst und ob du die anspruchsvolle Ausbildung durchhältst. In der vierten Klasse musst ca. einmal in der Woche auf eine Pause verzichten. In dieser Pause kannst du nicht spielen oder mit deinen Freunden quatschen, sondern hilfst anderen Mitschülern.

  

Wann treffen sich die "Kolos" zur Ausbildung?

Unsere "Kolos" treffen sich in diesem Schuljahr immer mittwochs nach dem Unterricht von 13:10 bis 14.00 Uhr im Computerraum.

 

Wie zeigen wir den "Kolos", wie sehr wir ihre Arbeit schätzen?

Als Zeichen der Anerkennung laden wir sie z.B. zum Klettern ein oder unternehmen etwas anderes.

 

Was "Kolos" NICHT sind

  • "Kolos" sind keine Hilfs-Sheriffs der Lehrer! Ihre Arbeit ist ein Dienst von Schülern für Schüler. Indirekt kommt ihr Engagement natürlich der ganzen Schule zugute!
  • "Kolos" sind keine Richter, die Schuld oder Unschuld von "Tätern" und "Opfern" feststellen. Vielmehr helfen sie aus unparteilichen Positionen Schülern, die einen Streit nicht selber lösen können, die Hintergründe ihres Konfliktes zu erkennen, und helfen ihnen eine Lösung zu finden.
  • Es gibt Fälle, die für die Schülerstreitschlichtung nicht geeignet sind. Dazu zählen Formen des fortgeschrittenen Mobbings. In solchen Fällen werden Fachleute eingeschaltet.

 

 

 

 

 

Projekt ZWEI

 

Selbstwert  Kurs

  • Wer bin ich?
  • Was kann ich? 
  • Was bin ich wert?

 

Was ist das Selbstwertgefühl?

Die Selbstwertschätzung, ist die Bewertung von sich selber oder anders, die Antwort auf die Frage: "Was bin ich wert?" Unser Selbstwertgefühl ist grundlegend für unsere Einstellung zu uns selber. Das Selbstwertgefühl oder die Selbstwertschätzung ergibt sich aus der Summe meiner positiven oder negativen  Selbsteinschätzungen.

Jeder und jede fällt ein Urteil über sich selber: "Ich bin toll, weil ich gut schwimmen kann." Es ist wichtig das eigene Selbstwertgefühl zu schützen und zu erweitern, weil wir uns so eine möglichst positive Selbstbewertung ermöglichen und mehr Selbstvertrauen gewinnen.

 

Warum müssen Kinder Selbstbewusstsein und somit ein positives Selbstwertgefühl erlangen?

Ein positives Selbstwertgefühl bei Kindern strahlt ein sicherer aufrechter Gang aus. Sicheres Auftreten und Durchsetzungsfähigkeit funktionieren dann am besten, wenn Kinder aktiv daran arbeiten können. Die Kinder lernen, dass weder der Rückzug noch zielloses Draufhauen zum Ziel führen.

Neue Verhaltensweisen und sicheres Auftreten kann man lernen. Man vermeidet so von vornherein gefährliche oder brenzlige Situationen.

Selbstbewusst auftreten, sein Selbstwertgefühl steigern, sein Selbstbewusstsein stärken und trainieren kann man lernen.

 

Wie ist der Selbstwert-Kurs aufgebaut?

Die Kinder werden sich ihrer Fähigkeiten und Stärken bewusst:

  • Was kann ich schon?
  • Was kann ich gut?
  • Was mögen andere an mir?
  • Was sind Stärken an mir?
  • Was sind meine Schwächen?
  • In welchen Situationen war ich unsicher?
  • Woran erkannten die anderen meine Unsicherheit?
  • Was kann ich verbessern im Leben?

Der Altersklasse entsprechend gibt es einen gut abgestimmten Mix zwischen theoretischen und spielerischen Anteilen. Durch Rollenspiele, Reflexionen, viel Lob und Einfühlsamkeit steigern die Kinder in ihrem individuellen Tempo ihr Selbstwertgefühl. In einigen Gruppenstunden werden wir in die Sporthalle gehen. Das kündigen wir dann rechtzeitig an.

 

Für welche Altersgruppe ist der Kurs?

Der Kurs richtet sich an alle ViertklässlerInnen der Stockelsdorfer Grundschulen.

 

Wann findet der Kurs statt?

Der Kurs wird von zwei Schulsozialarbeiterinnen geleitet und findet nach einem rotierenden Prinzip an allen drei Grundschulstandorten der Gemeinde statt. Der Kurs läuft je nach Teilnehmerzahl und Gruppenkonstellation ca. acht bis zehn Wochen lang. Die Gruppentreffen sind jeweils donnerstags in der siebten Stunde. Ein Elternbrief informiert Sie rechtzeitig über wichtige Details.

 

Viele Grüße

Kirsten Behrens (Schulsozialpädagogin)